Geschichte - Mittbacher Goaßlschnalzer

Direkt zum Seiteninhalt

Hauptmenü:

Geschichte

25 Jahre Mittbacher Goaßlschnalzer

Im Sommer, am Dienstagabend, wenn die Nachbarn um den Wirt z´Mittbach rhytmische Schnalzgeräusche hören, proben die Mittbacher Goaßlschnalzer im Saal vom Vereinswirt Rosa und Sepp Scherer.
Heuer, am 26. April 2014, feiern die Mittbacher Goaßlschnalzer bereits ihr 25jähriges Bestehen mit der Aichhäisl Musi und Peter Böhme, bekannt als Münchner Original, Hochzeitslader, Begründer des Unterschwillacher Bauernballetts. Peter Böhme vermittelte den Mittbacher Goaßlschnalzern bereits einige Auftritte in den letzten Jahren, wie zum Beispiel  auf dem Wallberg, am Ammersee oder sogar in Frankfurt, sowie auf Bayerischen Festen in Ungarn oder Italien.  

Die Wurzeln der Mittbacher Goaßlschnalzer stammen aus dem Jahr 1989. Gründungsmitglieder damals waren Günther Wandinger aus Hohenlinden und Pius Redenböck aus Fahrnbach. Beide waren Mitglieder des Trachtenvereins D´ Autaler Hohenlinden. Anfang Oktober 1989 unternahmen Günther Wandinger und Pius Redenböck im Saal beim Vereinswirt der Trachtler in Mittbach ihre ersten Versuche mit der Goaßl. Schnell konnten die Beiden noch drei weitere Burschen, Fritz Leiß, Alois Scherer sowie Berthold Lechner, alle Mitglieder des Trachtenvereins D`Autaler, begeistern. In den ersten Proben wurde noch ohne Konzept mit der Goaßl in die Luft geschnalzt, doch sie mussten schnell einsehen, dass das Goaßlschnalzen ohne Musik nicht viel Sinn machte. Daraufhin holten sie sich an Beche Gust (Gusti Wimmer), als musikalische Begleitung mit der Ziach dazu. Ebenso engagierten sie Herbert Wagner von den Ebersberger Goaßlschnalzer, der ihnen die Grundkenntnisse im Schnalzen zeigte und ihnen die ersten Stücke beibrachte.
Am 9. März 1991 war es soweit. Der erste offizielle Auftritt fand beim Heimatabend der Autaler Hohenlinden, im Gasthof Post statt. Zwei Stücke konnte sie zu der Zeit bereits, den Alpbachtaler Marsch und die Sternpolka, die sie aufgeregt aber voller Motivation schnalzten. Das Publikum war begeistert und so beschlossen die Fünf, ihr Programm noch weiter auszubauen und ihre Fähigkeiten im Schnalzen immer weiter zu perfektionieren. Nach diesem ersten Auftritt schlossen sich Robert Keilhacker, Edi Schwaiger und Markus Wimmer den Mittbacher Goaßlschnalzer an. In dieser Besetzung probten und schnalzten die acht Burschen zwei weitere Jahre, bevor noch Manfred Seitz dazukam. Alljährlich traten die Mittbacher Goaßlschnalzer beim musikalischen Frühschoppen bei ihrem Vereinswirt Josef Scherer auf und schnalzten auch schon mal auf Geburtstagsfeiern und Josefifeiern.  
Im Juli 1993 wurden sie, gemeinsam mit den Hoglbuachan und den Trachtlern von Hohenlinden nach Fahrenbach in der Steiermark eingeladen. Dort durften sie auf dem Dorffest ihr Können unter Beweis stellen. Im gleichen Jahr, im November, schloss sich Stephan Enninger den Mittbacher Goaßlschnalzern an.
Die Gruppe der Goaßlschnalzer wuchs immer mehr zusammen und festigte sich, sodass der Wunsch, einen eigenen Verein, die „Mittbacher Goaßlschnalzer“ zu gründen, immer mehr in den Vordergrund rückte. Und am 1. Dezember 1993 war es soweit. Eine erste offizielle Gründungsversammlung wurde einberufen, in der, per Handzeichen, die erste Vorstandschaft gewählt wurde.
1.Vorstand wurde Günther Wandinger, als Kassier gewählt Markus Wimmer und Alois Scherer bekleidete das Amt des Schriftführers. Es wurde festgelegt, dass alle zwei Jahre, im Zuge der Weihnachtsfeier, Neuwahlen stattfinden sollen. Als Markenzeichen ihrer Vereinszugehörigkeit wurde für jedes Mitglied ein grünsamtener Aschauer Hut angeschafft.
1994 wechselte die musikalische Begleitung der Goaßlschnalzer. Gusti Wimmer konnte aus beruflichen Gründen die Zeit nicht mehr aufbringen und von nun an spielte Barbara Schweiger aus Birkach den Schnalzern auf. Noch ein besonderes Erlebnis bot sich den Schnalzern im Jahr 1994. Im Herbst begleiteten sie die Hoglbuachan auf einer Reise in die USA nach Charlotte in North Carolina, um dort auf verschiedenen Oktoberfesten aufzutreten.
Im Mai 1995 trat nun noch Martin Jell den Mittbacher Goaßlschnalzer bei und somit bestand der Verein bereits aus elf aktiven Schnalzern, sowie einer Musikantin und dem Ehrenmitglied, ihrem Vereinswirt Josef Scherer.
Weiterhin schwangen sie voller Elan ihre Goaßln bei verschiedenen Festivitäten, wie beim Maibaumaufstellen, bei Starkbierfesten, Geburtstagen, Volksfesten usw. und mancher Zuschauer duckte sich vorsichtshalber, wenn die Goaßln über ihre Köpfe schnalzten.
Der Stab der Goaßln besteht aus Fieberglas und ist ca. 1,30 – 1,40 m lang. In früheren Zeiten wurde dafür das einfache Schilfrohr benutzt. Der Strick hat im Durchschnitt eine Länge von 1,00 – 1,10 m und ist ein einfacher Hanfstrick. Das letzte Stück der Schnur, und damit das wichtigste an einer Goaßl, das die Schnalzgeräusche erzeugt, ist eine Nylonschnurr, mit einer Länge zwischen 15 und 25 cm. Laut Aussage der Schnalzer wird dieses Nylonstück zwischen 8 und 10 Mal pro Jahr gewechselt, da es sehr schnell zerfranst und sich abnutzt.
1996 nahmen die motivierten Schnalzer am 25. Miesbacher Jubiläumsgoaßlschnalzen teil, dass in Verbindung mit den 8. Bayrischen Meisterschaften in der Oberlandhalle in Miesbach stattfand. Sie belegten damals den 29. Platz von 30 teilnehmenden Gruppen. Trotzdem waren sie erleichtert, als sie es hinter sich gebracht hatten und waren doch sehr stolz, daran teilgenommen zu haben.
Im gleichen Jahr stieß noch Hubert Zollner aus Bockhorn zum Verein. Der knapp ein Jahr später, bei der Jahreshauptversammlung im Dezember 1997 sogleich zum neuen Vorstand gewählt wurde. Dieser bekleidete dieses Amt insgesamt 12 Jahre, also bis zum Jahre 2009.
1997 wechselte abermals die musikalische Begleitung der Goaßlschnalzer. Barbara Schweiger stieg aus und dafür sprang spontan Reinhard Rampfl, Musikant bei den Hoglbuachan, ein, wenn es ihm zeitlich möglich war, was er auch bis heute noch gerne macht, wenn er gebraucht wird. Im November im gleichen Jahr, fand man dann in Hans Igl aus Hohenlinden einen neuen Musikanten, der von nun an die Schnalzer begleitete.
Wieder nahmen die Mittbacher Goaßlschnalzer an vielen Festlichkeiten teil, darunter auch an der 1. Isener Marktnacht, in der sie voller Begeisterung durch den Ort zogen und ihre Schnalzerkunst zeigten.
Höhepunkt im Jahr 1998 war ein Auftritt im Festzelt in Hohenlinden. Dort feierte der Trachtenverein D´Autaler ihr 50jähriges Gründungsfest. Ebenso erhielten sie im selben Jahr eine Einladung nach Italien zu einem bayerischen Bierfest in Baja Domizia, in der Nähe von Neapel.
Im April 1999 feierten die Mittbacher Goaßlschnalzer ihr 10jähriges Gründungsfest. Mit einem fulminanten Programm über drei Tage, in der Scherer Halle in Kemating, rief dieses Ereignis das ganze Dorf und die weite Umgebung auf den Plan. Am Freitag den 23. April wurde das Fest mit einem Goaßlschnalzer-Treffen mit der Pemmeringer Blaskapelle eröffnet. 13 Gruppen aus allen möglichen Ortschaften und verschiedenen Landkreisen nahmen teil und der Abend wurde ein großer Erfolg.
Am Samstag den 24. April fand ein großes Fest, mit dem WBS-Disco-Team, statt und am Montag den 26. April spielten zum Kesselfleischessen und zum Abschluss des 10jährigen Gründungfestes die „Hinterholzler“.
Im Dezember 1999 wurden wieder, innerhalb der Jahreshauptversammlung, Neuwahlen abgehalten. Hubert Zollner blieb 1. Vorsitzender, ebenso Kassier Markus Wimmer. Neu gewählt wurde Robert Keilhacker, der ab diesem Zeitpunkt für den Fotobestand des Vereins verantwortlich war und Günther Wandinger übernahm das Amt des Trainers und zugleich des Schriftführers und löste Alois Scherer ab. An dieser Besetzung änderte sich in den nächsten Jahren nichts.
Im Jahr 2004 kam Christian Rampfl zu den Goaßlschnalzern und 2007 gewannen die Mittbacher Markus Friedl aus Reithofen als Musikant, der Hans Igl ablöste.
2009 traten Heiko Böhm aus Forstern, sowie Bernhard Heiß aus Isen dem Verein bei. Bei den Neuwahlen in der Jahreshauptversammlung wurde 1. Vorstand Markus Friedl, Kassier Berthold Lechner und Schriftführer Martin Jell. 2012 wurde Martin Jell von Heiko Böhm als Schriftführer abgelöst. Diese Formation der Vorstandschaft hat auch heute noch, im Jahre 2014, Bestand. 2011 nahm man Dennis Stolpe in den Verein auf.
In diesen Jahren zwischen 1999 und 2014 nahmen die Aktivitäten des Vereins immer mehr zu. Jedoch verloren die Mittbacher Goaßlschnalzer nie ihren Spaß an der Sache und treffen sich bis heute zur aktiven Probe am Dienstagabend bei ihrem Vereinswirt Rosa und Josef Scherer in Mittbach. Heute im Jahr 2014 sind es aktuell 15 aktive Goaßlschnalzer inklusive Musikant und Ehrenmitglied Josef Scherer.
In den vergangen zehn Jahren wechselten zwar immer wieder die Mitglieder der aktiven Schnalzer. Einige hörten auf, andere kamen hinzu und so mischte sich der gemütliche Haufen immer wieder neu.  
Doch ein beständiger Kern der Gruppe trägt die Gemeinschaft und den Zusammenhalt der Mittbacher Goaßlschnalzer und lässt hoffen, dass wir noch viele Jahre das rhythmische Schnalzen am Dienstagabend beim Wirt z´Mittbach und auf vielen Veranstaltungen hören dürfen.
         
Christa Schweiger

 
 
Zurück zum Seiteninhalt | Zurück zum Hauptmenü